Die Norddeutsche Landesbank (NordLB) nutzt nach
Informationen des WESER-KURIER für stille Einlagen seit 13 Jahren
mehrere Firmen, deren Alleingesellschafter auf der britischen
Kanalinsel Jersey sitzt. Über diese insgesamt vier unter dem Namen
„Fürstenberg“ im Handelsregister eingetragenen Gesellschaften flossen
bis zu 1,4 Milliarden Euro in das Institut, dessen Hauptanteilseigner
das Land Niedersachsen mit derzeit 59,1 Prozent ist. Das Land selbst
hielt über diesen Umweg zeitweise 400 Millionen Euro in der NordLB.
Wegen strengerer Kapitalvorschriften sind die gesamten
Fürstenberg-Einlagen mittlerweile auf 400,6 Millionen Euro
geschrumpft.
Von einem „höchst ungewöhnlichen Geflecht“ spricht der
niedersächsische Grünen-Landtagsabgeordnete Stefan Wenzel mit Blick
auf Jersey. „Eine Landesbank sollte sich von Steueroasen fernhalten“,
fordert der Vorsitzende des Haushaltsauschusses. Dies gelte erst
recht für das Land. Die NordLB, die sich 2017 die unter faulen
Schiffskrediten leidende Bremer Landesbank komplett einverleibt
hatte, weist den Verdacht auf Steuertricks empört zurück. „Das ist
grober Unfug“, sagte Sprecher Thomas Klodt dem WESER-KURIER
(Dienstagausgabe). „Es handelt sich nicht um ein Steuersparmodell.“
Für die Wahl Jerseys seien damals „gesellschaftsrechtliche und
aufsichtsrechtliche Gründe“ maßgeblich gewesen. Die Kanalinsel gilt
als europäische Steueroase.
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