Weser-Kurier: Streit um Wohnbebauung in Bremer Industriequartieren beendet

Bremen. Nach jahrelangem Ringen ist für die
Überseestadt in Bremen ein Kompromiss gelungen, der für die
Entwicklung des Areals einen Meilenstein bedeutet. Das berichtet der
Bremer Weser-Kurier (Sonnabendausgabe). Die alteingesessenen Betriebe
müssen demnach nicht länger fürchten, irgendwann verdrängt zu werden,
und die neuen Investoren bekommen Planungssicherheit. Grundlage dafür
ist ein Abkommen zwischen der Firma Kellogg und dem Projektentwickler
Justus Grosse. Aus Sicht aller Beteiligten wird es beispielgebend
sein.

Seit Beginn der rasanten Entwicklung in den alten Hafenrevieren
schwelt der Streit, wie sich die industrielle Nutzung mit Wohnen und
Büroarbeit verträgt. Das Problem sind die Emissionen, Lärm und
Gestank. Betriebe, die unter solchen Umständen produzieren, gehören
schon planungsrechtlich nicht in die Nachbarschaft von Wohnhäusern
und Bürobauten.

So ist die reine Lehre, doch nun wurde sie mit Unterstützung des
Bausenators gebrochen. In der Überseestadt soll alles möglich sein,
wer dort zum Beispiel eine Wohnung kauft oder mietet, findet künftig
im Grundbuch oder im Mietvertrag eine Klausel, die ausdrücklich
darauf hinweist, dass Beeinträchtigungen der Wohnqualität durch die
Nähe zu Industriebetrieben hingenommen werden müssen. Zusätzlich
abgesichert wird diese Auflage durch entsprechende Bestimmungen im
Bebauungsplan.

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