Weser-Kurier:Über den Städtebau in Bremen schreibt Moritz Döbler im „Weser-Kurier“ Bremen vom 8. Oktober 2016

Als Carsten Sieling sich vor anderthalb Jahren
anschickte, Bürgermeister Bremens zu werden, formulierte er bereits
„die wachsende Stadt“ als sein Leitbild. Und auch im
Koalitionsvertrag taucht der Begriff als Bekenntnis zu mehr
Zuwanderung und mehr Wohnungsbau auf. „Wir werden für ausreichend
Wohnraum sorgen und laden alle Neubremer und Neubremerinnen ein, mit
uns gemeinsam unsere Stadt zu gestalten und voranzubringen“, heißt es
darin.

Seitdem gab es mehr Zuwanderung als damals erwartet und – trotz
anzuerkennender Bemühungen – weniger Wohnungsbau als nötig. Wie und
vor allem wo soll die Stadt innerhalb ihrer Grenzen wachsen, will sie
nicht noch mehr Wohlstand ins niedersächsische Umland exportieren?
Wer sich offen mit dieser Frage beschäftigt und nicht alle
Grünflächen zugebaut sehen will, muss der Idee, auch über Hochhäuser
nachzudenken, etwas abgewinnen.

Die Verschandelung Bremens durch „banale Investorenarchitektur“,
wie es Denkmalpfleger Georg Skalecki warnend formuliert hat, ist
nicht zu befürchten, wenn die Entwürfe auch zur Umgebung passen. Ein
bisschen mehr Mut täte Bremen gut.

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