Nur ein Wunder kann den Syrien-Deal zwischen den
USA und Russland noch retten. Eine Woche nach der Vereinbarung von
Genf gehen die Kämpfe weiter, die Hilfslieferungen werden blockiert,
und Washington und Moskau machen sich gegenseitig schwere Vorwürfe.
Selbst unter den besten Voraussetzungen wären Bemühungen um ein Ende
des Krieges mit seinen vielen unkontrollierten Akteuren äußerst
schwierig. Doch von diesen Voraussetzungen ist Syrien weit entfernt.
Die Weltmächte USA und Russland ziehen nicht an einem Strang. Die
Vereinbarung von Genf war der Versuch, die Kämpfe zu beenden, ohne
dass sich Washington und Moskau über die Umrisse einer politischen
Lösung für Syrien einig sind. Damit wird das Pferd von hinten
aufgezäumt: Eine politische Grundsatzeinigung müsste am Anfang der
Bemühungen stehen. Da sich der Westen nicht intensiver militärisch in
Syrien engagieren will, dürfte er um Zugeständnisse nicht
herumkommen. Eines davon könnte in der Zustimmung zu einem
vorübergehenden Verbleib Assads an der Macht liegen. Keine schöne
Vorstellung – aber möglicherweise der einzige Ausweg.
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