Weser-Kurier:Über die Schüsse eines Reichsbürgers schreibt Norbert Holst:

Sie verweigern Steuerzahlungen, haben keinen
Ausweis und fahren ohne Führerschein. Sie erkennen die Bundesrepublik
Deutschland nicht an und sprechen von „BRD GmbH“. Für sie ist dieses
Land fremdbeherrscht, in den Augen der meisten von den USA.

Das klingt zunächst nach schrulligen Verschwörungstheoretikern.
Doch die selbsternannten Reichsbürger eint ein unbändiger Hass auf
die Institutionen dieser Republik. Ihre Wortwahl ist in letzter Zeit
deutlich militanter geworden. Auch Verbindungen zu offen
rechtsextremistischen Gruppen sollen zugenommen haben. Umso
verwunderlicher ist es, dass die – meist sektenartig operierenden
Gruppen – im aktuellen Verfassungsschutzbericht des Bundes kaum eine
Zeile wert sind.

Die Schüsse auf die Polizisten in Mittelfranken ist nicht die
erste Gewalttat eines Reichsbürgers. Ein anderer hat Ende August in
Sachsen um sich geschossen und zwei Polizisten verletzt. Das müssen
nicht zwangsläufig Indizien für eine Radikalisierung der gesamten
Szene sein. Anlass, die Bewegung genauer unter die Lupe zu nehmen,
ist es allemal.

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