Das haben die Herren Erdogan und Wilders quasi Hand
in Hand geschafft: Die Wahlbeteiligung in der Niederlanden ist
dramatisch gestiegen, vor manchen Lokalen bildeten sich sogar
Schlangen. Statt Politikverdrossenheit also das Bild einer
quicklebendigen, gefestigten Demokratie. Und anders als etwa die AfD
in Mecklenburg-Vorpommern konnten die Rechtspopulisten bei unserem
westlichen Nachbarn nicht vom gestiegenen Wählerinteresse
profitieren. Im Gegenteil: Der Hetzer Geert Wilders wurde entzaubert,
gut sechs von sieben Wählern lehnten seine Parolen und sein im
Wortsinn ein-seitiges Programm ab. Nicht einmal ein
Kopf-an-Kopf-Rennen konnte er sich mit Mark Rutte liefern: Der
rechtsliberale Premier hat Wilders trotz eigener starker Verluste
regelrecht deklassiert. Rutte kann also weiter regieren, und auch
eine wackelige Koalition der Verlierer bleibt ihm erspart. Sein
bisher alleiniger sozialdemokratischer Partner wurde zwar schwer
gerupft, aber zusammen mit Christdemokraten und Linksliberalen ist
eine stabile bürgerliche Mehrheit in Sicht. Holland bleibt also cool.
Das strahlt über seine Grenzen hinaus: Man darf hoffen, dass dies ein
Trend wird in diesem europäischen Superwahljahr.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell