Weser-Kurier: Wirtschaftsforscher Hickel fordert neue Regeln für Berufung von Bundesbank-Vorständen

Der Bremer Wirtschaftsforscher Rudolf Hickel hat
vor dem Hintergrund der Debatte um die Äußerungen des
Bundesbank-Vorstands Thilo Sarrazin neue Regeln zur Bestimmung von
Vorständen gefordert. „Seit Juli 2009 ist nach Paragraf 36 des
Kreditwesengesetzes die Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) berechtigt, die Zuverlässigkeit
und Kompetenz von Aufsichtsräten und Mitgliedern von Verwaltungsräten
bei Banken zu überprüfen. Auch nach diesen Anforderungen an
Geschäftsbanken ist die Entlassung von Thilo Sarrazin unverzüglich zu
vollziehen“, sagte der Forschungsleiter des Instituts Arbeit und
Wirtschaft der Universität Bremen dem WESER-KURIER
(Donnerstagausgabe). Die Fall Sarrazin solle deshalb zum Anlass
genommen werden, die Voraussetzungen und Bedingungen zur Berufung von
Vorstandsmitgliedern zu reformieren. „Es gibt auch in der
Vergangenheit eine große Zahl von Vorständen, die ohne geldpolitische
und gesamtwirtschaftliche Kompetenz oftmals mit dem Job versorgt
worden sind. Dieser Missbrauch sollte dringend abgeschafft werden“,
sagte Hickel. „Anzustreben ist die Vorlage von mindestens drei
Personalvorschlägen. Dabei ist nicht die Parteizugehörigkeit, sondern
die Kompetenz und vertrauensvolle Persönlichkeit für die Berufung
entscheidend. Die Entscheidung sollte durch eine Auswahlkommission
erfolgen, an der der Präsident der Deutschen Bundesbank beteiligt
ist.“

Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de