Es ist nicht zu übersehen, dass die Geduld der
Bevölkerung auf der iberischen Halbinsel zu Ende geht. Die
Frustration nimmt zu, weil trotz Sparpolitik keine Besserung der
Lage, kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Zugleich wächst
die Unzufriedenheit mit den konservativen Regierungen in Madrid und
Lissabon. Deren Umfragewerte befinden sich im Sinkflug, was es ihnen
immer schwerer macht, ihren Reformkurs durchzusetzen. Zweifellos
macht man es sich in Spanien und Portugal wie auch in Griechenland zu
leicht, wenn man die explodierten Staatsausgaben einfach mit dem
Rasenmäher kürzt. Das sollte sich auch die gefürchtete „Troika“, die
ja in den Krisenländern mitregiert, hinter die Ohren schreiben. Der
Rotstift muss stets mit Augenmaß angesetzt werden, das Resultat muss
sozial gerecht sein. Dazu gehört, dass zunächst einmal der
verbreitete Steuerbetrug bekämpft wird. Mit den vielen Milliarden,
die allein durch Steuertricksereien und Schattenwirtschaft in
Spanien, Portugal oder Griechenland dem Staat entgehen, könnten
sämtliche Haushaltslöcher wohl locker gestopft werden.
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