Das ist schon ein Schlag ins Kontor. Auch wenn
immer noch viel in Optimismus gemacht wird in Cuxhaven und Hannover.
Millionen hat das Land Niedersachsen in die Erweiterung des
Offshoreterminals gesteckt. Riesige Flächen am Elbufer aufgespült, wo
in absehbarer Zeit komplette Windkraftanlagen mit gewaltigen
Kranschiffen direkt auf die Nordsee transportiert werden sollten. Das
vorläufige Aus bei Strabag ist ein weiteres schlechtes Zeichen für
die ohnehin mächtig gebeutelte Offshore-Branche. Windkraft auf hoher
See ist kein einfaches Geschäft. Es geht um Milliarden. Da kann man
sich schnell verheben. Die Entscheidung des österreichischen
Baukonzerns ist deshalb nachvollziehbar. Das Umfeld stimmt wirklich
nicht. Die jüngst von den Bremer und Bremerhavener Handelskammern
beklagte „Auftragsdelle“ kann sich unversehens zu einem dramatisch
tiefen Tal ausweiten. Die Liste derer, die vor einigen Jahren mit
viel Elan in den Zukunftsmarkt der erneuerbaren Energien gestartet
sind und nun schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt
werden, wird von Woche zu Woche länger. Jetzt muss auch die Frage
gestellt werden, ob es im Moment überhaupt Sinn macht, weiter massiv
in neue Hafeninfrastrukturen für die Offshoreverladung zu
investieren. Konkret: Müssen tatsächlich fast 200 Millionen in
Bremerhaven verbaut werden, wenn in Cuxhaven ein fast fertiges
Offshore-Terminal ungenutzt bleibt? Es fehlt eine schlüssige
Gesamtkonzeption. Es wird höchste Zeit für einen nationalen
Offshore-Windkraft-Masterplan. Die Branche braucht endlich wieder
positive Signale.
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