Weser-Kurier: Zur Einigung vonÄrzten und Kassen im Honorarstreit schreibt der „Weser-Kurier“ (Bremen) in seiner Ausgabe vom 11. Oktober 2012:

Die niedergelassenen Ärzte in Deutschland verdienen
im nächsten Jahr 1,27 Milliarden Euro mehr. Trotzdem hat es gestern
Praxisschließungen gegeben. Aus Protest dagegen, dass die Einigung
mit den Krankenkassen „nur“ ein Honorarplus von vier statt der
geforderten elf (!) Prozent gebracht hat. Viele Ärzte klagen, dass
sie immer noch zu wenig im Vergleich zu anderen Kollegen verdienen.
In der Tat. Die Gehaltsunterschiede bei den Facharztgruppen sind
erheblich. So kann beispielsweise ein Radiologe im Schnitt ein
Bruttojahreseinkommen von 264000 Euro verbuchen, im Mittelfeld
liegen der Hals-Nasen-Ohren-Arzt mit 144000 Euro, wohingegen ein
Hausarzt mit 116000 Euro am unteren Ende der Skala rangiert. Das
ist ungerecht. Die Schuld daran trifft in diesem Fall aber nicht die
Krankenkassen – vielmehr muss sie in den eigenen Reihen gesucht
werden. Anstatt sich regelmäßig erbitterte Kämpfe mit den Kassen zu
liefern und wie gerade erst mit massiv überzogenen Forderungen in den
Honorarstreit zu gehen, sollten die Ärzte zuerst die
Ungerechtigkeiten der internen Geldverteilung beseitigen. Der Protest
der Mediziner muss sich gegen die eigenen Funktionäre in den
Kassenärztlichen Vereinigungen richten – und nicht auf dem Rücken der
Patienten und Zahler der Krankenkassenbeiträge ausgetragen werden.

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