Deutschland als technologie- und
exportorientierte Nation verdankt den wirtschaftlichen Wohlstand in
erster Linie seinem Ideenreichtum und Forschergeist sowie der
Fähigkeit, Innovationen schnell in marktfähige Produkte umzusetzen.
Doch solcher Erfolg schafft Neider – bei anderen Staaten und auch bei
Konkurrenzunternehmen im eigenen Land. Sie wollen dann Wissen und
Know-how erlangen, ohne die hohen Kosten für Forschung und
Entwicklung selbst tragen zu müssen. Wirtschafts- und
Industriespionage sind immer weiter auf dem Vormarsch: Mehr als die
Hälfte aller deutschen Unternehmen wurde einer Studie zufolge bereits
Opfer von Spionage-Angriffen – entweder ausgehend von ausländischen
Nachrichtendiensten, also durch Wirtschaftsspionage, oder infolge von
Industriespionage durch inländische Konkurrenzunternehmen. Doch bei
den Strafverfolgungsbehörden angezeigt werden letztlich nur wenige
Fälle. Der Grund dafür ist nachvollziehbar: Es ist zumeist die Angst
vor einem Image-Verlust, gepaart mit einem gewissen Schamgefühl nach
dem Motto „Das hätten wir eigentlich wissen müssen und absehen können
. . .“ Vor allem bei mittelständischen Firmen und kleinen,
innovativen Unternehmens-Neugründungen gibt es häufig gar kein oder
zumindest kein ganzheitliches Sicherheitskonzept, sagen diejenigen,
die es wissen müssen – die Spionageabwehr-Fachleute des Bundesamtes
für Verfassungsschutz und deren Kollegen in den jeweiligen
Landesämtern. Ein Problembewusstsein sei bei vielen Firmen und deren
Mitarbeitern häufig gar nicht vorhanden: Wenn man mit wichtigen
Unterlagen und Dokumenten auf Geschäftsreise etwa in China sei, dürfe
man eben nicht davon ausgehen, dass der Hotelsafe auch wirklich
sicher ist. Und vermeintlich harmlose Praktikanten sollten keinen
unbeschränkten Computer-Zugriff auf sämtliche Firmendaten haben. Der
Verfassungsschutz informiert auch private Firmen über die umfassenden
Risiken eines illegalen Know-how-Verlusts durch Wirtschaftsspionage.
Doch dabei stoßen die Gegenspionage-Experten häufig auf einen
weiteren Grund für fehlende Sicherheitskonzepte: Die kosten nämlich
Geld . . .
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