WESTFALEN-BLATT (Bielefeld): Kommentar zum neuen Bauernpräsidenten in Westfalen-Lippe

Hubertus Beringmeier ist eine gute Wahl – und das nicht nur,
weil er der erste Ostwestfale an der Spitze des Bauernverbandes Westfalen-Lippe
ist.

Seine Vorzüge sind offensichtlich: Beringmeier ist vernetzt, ohne abhängig zu
sein. Er kennt die Sorgen seiner Landwirtskollegen, ohne in der Öffentlichkeit
bei jedem Problem sofort zu dramatisieren. Beringmeier spricht eine klare
Sprache, aber er krakeelt nicht. Und obwohl der Besitzer eines
Schweinemastbetriebes in Hövelhof die Kritik einer in Bezug auf Fleischkonsum
zunehmend kritischen Gesellschaft in Deutschland kennt, hat er sich seine
Dialogfähigkeit bewahrt.

Leicht wird es für Beringmeier trotzdem nicht. Denn zu dem Spalt in der
Gesellschaft treten in jüngster Zeit zunehmend widersprüchliche Interessen in
der Landwirtschaft selbst. Da stehen oft nicht nur Bio gegen Konventionell,
Ackerbau gegen Viehzucht, Klein gegen Groß und Stadtnähe gegen plattes Land; da
steht auch Jugend gegen „Was Generationen von Landwirten vor mir gemacht haben,
kann jetzt nicht falsch sein“. Zeitweise war die Kritik der jungen Initiative
„Land schafft Verbindung“ an den „alten Strukturen“ so heftig, dass eine
Spaltung nicht auszuschließen ist.

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