Der Wehrbeauftragte des Bundestages muss sich im
Verteidigungsministerium keine Freunde machen. Seine Aufgabe ist es,
Missstände aufzudecken. Doch diesmal war Hellmut Königshaus viel zu
voreilig. Stunden nachdem ein 23 Jahre alter Oberstabsgefreite von
der Augustdorfer Panzerbrigade 21 »Lipperland« gefallen war, machte
Königshaus unzureichende Ausrüstung der Bundeswehr für den Tod dieses
Soldaten verantwortlich. Der Vorwurf ist ungeheuerlich.
Möglicherweise hat er sich selbst über die Wirkung seiner Aussage
erschrocken. Denn später sagte er, bei dem jüngsten Anschlag wäre
»kein Schutz dieser Erde geeignet gewesen«. Mit diesen
widersprüchlichen Aussagen ist keinem gedient. Dennoch ist das
Verteidigungsministerium verpflichtet, für den größtmöglichen Schutz
der deutschen Soldaten zu sorgen. Wenn es für das Aufspüren von
Sprengfallen bessere Geräte als den deutschen Marder gibt, müssen
diese beschafft oder die Aufgaben neu verteilt werden. Die
Arbeitsteilung muss nach den militärischen Erfordernissen erfolgen,
nicht nach afghanischen Provinzgrenzen.
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