Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu alleinerziehende Mütter

Alleinerziehende Mütter sind die größten
Verliererinnen im deutschen Sozialsystem. Diese Erkenntnis ist nicht
neu. Ein glattes politisches Armutszeugnis ist allerdings die
Äußerung von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD),
Alleinerziehenden müsse mit steuerlichen Entlastungen geholfen
werden. Steuerentlastungen nützen jenen 40 Prozent alleinerziehender
Frauen, die sich mit Hartz IV durchschlagen müssen, herzlich wenig.
Wer nichts verdient, zahlt keine Steuern. Nein, diese Frauen und
ihre Kinder brauchen vor allem eines: verlässlichen Unterhalt. Da
sich die leiblichen Väter allzu oft aus der Verantwortung stehlen,
muss Vater Staat einspringen. Bislang ist der staatliche Vorschuss
allerdings nach Bezugsdauer und Alter der Kinder beschränkt. Den
Müttern fehlen dann plötzlich bis zu 180 Euro im Monat und Kind, wenn
der Nachwuchs zwölf Jahre alt wird oder die Hilfe nach sechs Jahren
ausläuft. Hier sollte die Familienministerin nachbessern – auch bei
der Höhe des Vorschusses. Und sie sollte beim Ministerkollegen aus
der Abteilung Justiz höhere Strafen für unterhaltsflüchtige Männer
fordern.

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