Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Alstom

Und wieder überrascht Joe Kaeser. Das Angebot,
das der Siemens-Chef gemeinsam mit dem Partner Mitsubishi für Alstom
vorlegt, ist eine echte Alternative zu der vom US-Riesen GE
angepeilten Übernahme. Käme das deutsch-japanische Duo zum Zuge,
würde Alstom nicht aufhören zu existieren. Es würde nur Teile
abheben, andere Teile in Joint ventures geben und Mitsubishi als
starken Minderheitsaktionär akzeptieren. Unter der Überschrift
»Kooperation statt Übernahme« können, so erklärte Kaeser gestern,
noch viele Details vereinbart werden. Von einer Fusion der beiden
Zugsparten ist nicht mehr die Rede. Doch schließt der Siemens-Chef
ein Zusammengehen von ICE und TGV auch nicht aus. Diese Flexibilität
dürfte in Paris ebenfalls gut ankommen. Mit dem Gasturbinengeschäft
hat sich Kaeser den für Siemens attraktivsten Teil ausgesucht –
freilich zu einer Summe, die niemand in Frankreich als unfair
bezeichnen kann. Was nun GE? Mit dem flexiblen Vorschlag machen es
Siemens und Mitsubishi sowohl den politischen Kräften in Paris als
auch dem Management von Alstom schwer, Nein zu sagen.

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