Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Bertelsmann

Thomas Hesse, Judith Hartmann und jetzt Achim
Berg: Drei Vorstände, die in den vergangenen zweieinhalb Jahren
von außen zu Bertelsmann stießen, haben den Konzern wieder verlassen
– immer »auf eigenen Wunsch« und »in freundschaftlichem
Einvernehmen«. So heißt es offiziell und wohl richtig. Offenbar
aber scheint es bei Bertelsmann Netzwerke und/oder Geheimwissen zu
geben, die Außenstehenden die Integration schwer machen. Das muss
kein besonders großer Nachteil sein, wenn nur genug Manager aus
dem Nachwuchs rekrutiert werden. Dafür brauchen aber nicht nur
Führungskräfte, sondern die gesamte Belegschaft Gewissheit, wie es
im Konzern weitergeht. Die Auflösung des Arvato-Vorstands war, auch
wenn Thomas Rabe das jetzt etwas anders sieht, in dieser Weise nicht
vorhersehbar. Für die Stärkung der Sparten gibt es bei Arvato gute
Argumente. Früher versprochene Synergien blieben wohl aus. Aber
vielleicht gibt es für die neue starke Einbindung in die
Konzernverwaltung auch noch andere Gründe. Immerhin laufen
schon Bemühungen, den Einkauf zu zentralisieren. Das spart Geld
und Personal, führt aber im Einzelfall beim größten privaten
Arbeitgeber in Ostwestfalen-Lippe zu Unsicherheit und leicht zu
individueller Unzufriedenheit.

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Andreas Kolesch
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