Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Bertelsmann

Die Bertelsmann-Kritik an unfairen
Wettbewerbsbedingungen im Medienbereich fällt ziemlich hart aus. Zu
Recht! Natürlich gibt es gute Gründe, den Mediensektor etwa im
Kartellrecht anders zu behandeln als Autohersteller oder
Würstchenproduzenten. Schließlich haben Zeitungen, Zeitschriften,
Radio- und Fernsehsender in Demokratien eine wichtige
Informationsaufgabe und Kontrollfunktion. Diese kann aber nur
funktionieren, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen.
Beim Kampf um Werbeeinnahmen konkurriert Bertelsmann mit
internationalen Konzernen wie Facebook, Google, Twitter,
Musikstream-Diensten, Netflix und anderen. Deren Geschäftsmodelle
basieren zum Teil auf einem laxen Umgang mit Daten. Zudem noch
werden Steuern da bezahlt, wo sie niedrig sind – nicht dort, wo die
Gewinne anfallen. Die EU könnte dies verhindern, wenn sie einig wäre.
Was Datenschutz – etwa die Platzierung von Cookies auf Nutzer-PC
– betrifft, so darf die E-Privacy-Verordnung in Europa Bezahlmodelle
für journalistische Arbeit nicht unmöglich machen. Geistiges
Eigentum ist genauso schützenswert wie ein technisches Patent.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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