Welch ein Paukenschlag aus Gütersloh. Die
Personalentscheidung, den früheren niederländischen Arbeitsminister
zum neuen Vorstandschef der Bertelsmann-Stiftung zu machen und nicht
Brigitte Mohn, ist auf den ersten Blick eine faustdicke Überraschung.
Beim zweiten Hinsehen deutet aber vieles auf einen geschickten
Schachzug Gunter Thielens hin. Der Mann, der sowohl bei der Stiftung
als auch bei der AG an der Spitze der wichtigen Gremien steht, stellt
vor seinem Ausscheiden noch einmal die Weichen. Und er schlägt dabei
zwei Fliegen mit einer Klappe. Vor dem Hintergrund immer
wiederkehrender Kritik an geschäftlichen Überschneidungen und
personellen Verflechtungen zwischen der Stiftung und dem
Medienkonzern ist die Ernennung De Geus– ein wichtiges Signal für
stärkere Trennung und Unabhängigkeit. Statt jetzt einen weiteren
Führungsposten mit einem Mitglied der Familie Mohn zu besetzen und
noch mehr Argwohn und Unruhe zu riskieren, kommt ein renommierter
Nachfolger ganz ohne Bertelsmann-Vergangenheit, aber mit passendem
Profil. Zugleich positioniert sich die Stiftung mit ihm
internationaler.
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