Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Buffetts Spendenaktion

Was bringt mehr: ein staatlich verordneter
höherer Spitzensteuersatz oder ein freiwilliger Spendenappell an die
Superreichen? Nach der großen Sammelaktion von Warren Buffett muss
die Frage neu beantwortet werden. Die Summe von auf Anhieb 40
Milliarden Dollar ist einfach gigantisch. Bill Gates“ Stiftung kann
dank Buffetts großzügiger Gabe nun über 60 Milliarden Dollar verfügen
– das Doppelte ihres bisher schon mehr als üppigen Kapitals. Zum
Vergleich: Der entwicklungspolitische Etat der Bundesrepublik
Deutschland erreicht gerade mal ein Zehntel, das gesamte Budget der
Vereinten Nationen kaum mehr als ein Fünftel. Dabei trennt sich
niemand leicht von der Hälfte seines Vermögens, auch kein
Multimilliardär – selbst wenn er vom Rest noch weitaus besser lebt
als der Normalbürger. Klar ist der Ruf der Superreichen und
Anlagekönige durch die Finanzkrise ziemlich ramponiert. Doch der
Blick auf einige Negativbeispiele in den USA und Deutschland, die
trotz alledem hohe Boni und Abfindungen abzockten, zeigt, dass man
auch ungeniert weiter machen kann. Jeder frage sich selbst, wie er
sich entschiede.

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