Was für elitäre Feiglinge! Der eine (Cameron) 
führt sein Land zum Zweck des innerparteilichen Machterhalts aus der 
EU und macht sich aus dem Staub, und der andere (Johnson) zieht sich 
nach dem Rücktritt seines Widersachers aus der Verantwortung. Boris 
Johnson hat das Privatduell gegen David Cameron gewonnen. Ging es dem
irrlichternden Exzentriker etwa nur darum? Nein, Johnson wollte 
Premier und damit Camerons Nachmieter in Downing Street 10 werden. 
Aber er hat eingesehen, dass er weder dem Volk noch der Partei 
vermittelbar ist. Die Wut auf den Trickser und Lügner, der seine 
Versprechen aus dem Brexit-Wahlkampf schon am Tag nach dem knappen 
Sieg kassieren musste, ist groß und hält. Dieser  fragwürdige Erfolg 
kann für Johnson  unmöglich folgenlos bleiben. Eines hat man ihm auch
im Ausland nicht abgenommen: den Wandel vom polyglotten Bürgermeister
einer  europäischen Weltstadt, der Olympia 2012 in London zu einem 
Fest machte, zum Befürworter von anti-europäischer Kleinstaaterei. 
Ist Boris Johnsons politische Karriere vorbei? Hoffentlich!
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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