Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem Gema-Streit

Endlich eine Einigung! Der Streit zwischen Gema
und der Videoplattform Youtube hat beiden Seiten geschadet. Beim
Nutzer galt die Verwertungsgesellschaft Gema lange als störrischer
Buhmann für die nervigen Sperrtafeln. Zugleich haben
Konkurrenzdienste wie Spotify den Internetriesen Youtube bedrängt.
Mit dem Kompromiss können nun sowohl Gema als auch Youtube ihre
Machtstellung weiter ausbauen. Ob für die Künstler wirklich viel vom
Kuchen abfällt? Das ist eher unwahrscheinlich. Von der Forderung an
Youtube, pro Klick in Deutschland einen Cent an die Gema abzuführen,
war diese im Laufe der Jahre schon selbst abgerückt. Das geistige
Eigentum eines Künstlers zu schützen ist richtig und wichtig. Das
Internet wurde viel zu lange als Selbstbedienungsladen angesehen.
Youtube ist da nur ein erster Schritt. Die Gema muss sich vielmehr
selbst entsperren und ihr eigenes Geschäftsmodell überdenken. Die
oftmals kritisierte Ausschüttungspolitik der Gesellschaft gilt als
kompliziert und veraltet. Sie soll einzig großen Labels und Künstlern
von Nutzen sein. Hier liegt die künftige Arbeit, um wirklich alle
Künstler zu schützen.

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Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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