Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Duisburger Problemhäusern

Die meisten Bewohner waren aus den
menschenunwürdigen Behausungen bereits ausgezogen. Jetzt müssen auch
die letzten Verbliebenen weichen. Der Vermieter hat seinen Schnitt
gemacht, der Rest wurde kaputt gewohnt. Wenn die Stadt Duisburg in
Sorge um die Menschen nun die maroden Häuser räumen lässt, dann
widmet sie sich eines Problems, ohne es zu beheben. Es wird
stattdessen nur verschoben. Denn der nächste Mietabzocker wartet
schon. Der Markt der Schrottimmobilien ist groß: In Duisburg gebe es
Vermieter, die gezielt die missliche Lage der Armutsflüchtlinge
ausnutzen, heißt es. 50 weitere Häuser, teilt die Stadt mit, wolle
man demnächst unter die Lupe nehmen. Gleichzeitig ächzt die Stadt
unter den Belastungen, die der massive Zuzug der Armen bedeutet. Nach
Angaben der Verwaltung sind 10 000 Bürger aus den neuen EU-Ländern
offiziell erfasst – ein großer Teil Armutszuwanderer. Die klamme
Kommune fordert schon lange »Soforthilfe« von Bund und Ländern.
Stattdessen gibt es ein Gesetz, das die Handhabe gegen skrupellose
Vermieter erleichtert. Das wird nicht reichen.

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