Freier Handel gilt immer wieder als hehres Ziel
und Versprechen des Wohlstands für alle. Der Protektionismus mit
Strafzöllen indes ist als Abschottungspolitik verschrien. Die reine
Lehre wird kaum praktiziert – weder in die eine, noch in die andere
Richtung. Der Aufschrei ist groß, dass die USA jetzt ganze
Industriezweige wie die Stahlbranche mit Schutzzöllen vor unliebsamem
Wettbewerb aus dem Ausland in Sicherheit bringen will. Einmal mehr
gilt das von Präsident Donald Trump geprägte Motto »America first« –
Amerika zuerst. Klar ist, dass die Regeln auf dem Weltmarkt neu
definiert werden, wenn ein mächtiger Spieler wie die USA derart
eingreift. Zur Wahrheit gehört bei allem Wehklagen über die möglichen
Folgen aber auch, dass die Europäische Union und Deutschland selbst
etliche Schutzzölle erheben. Etwa auf Solarmodule aus Fernost, auf
Autos aus Japan – und auch aus den USA. Was droht, ist ein neuer
Handelskrieg in Form eines Wettrüstens mit Strafzöllen. Dieses
Szenario birgt vor allem die Gefahr der Unberechenbarkeit und
Unplanbarkeit. Das ist Gift für die Wirtschaft – egal, in welchem
Land der Welt.
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Andreas Kolesch
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