Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu der Girokonten-Gebühr

Vor 20 Jahren zählte die Postbank in der
Finanzbranche zu den Pionieren, als sie die Gebühren für Girokonten
gestrichen hat. Auch jetzt geht die Deutsche-Bank-Tochter voran:
Schluss mit der Gratiskultur. Die Kunden – außer junge und reiche –
sollen für ihr Girokonto zahlen. Und wieder wird die Postbank viele
Nachahmer finden. Schließlich müssen die traditionellen
Kreditinsitute angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen neue
Ertragsmöglichkeiten finden. Wenn aber zugleich der Service
verringert wird – Filialschließungen, Gebühren für Bargeldabhebung
und Kreditkarte – kann der Schuss nach hinten losgehen. Dann kann es
beim Jahresabschluss schon mal heißen: Wettbewerb drückt Ergebnis.
Ohne eigene Anstrengung werden die reinen Onlinebanken profitieren.
Zumindest die nächsten Jahre, solange sie sich noch die
Gebührenfreiheit leisten können. Was bei Telefon, Strom und Gas
bereits normal ist, wird künftig auch in der Bankenbranche üblich
sein: Steigen die Preise, wechsele ich den Anbieter. Erleichtert wird
das im September. Dann sind Banken beim Kontowechsel sogar zur Hilfe
verpflichtet.

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Andreas Kolesch
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