Die Prognose eines weiteren kräftigen Anstiegs
der Ökostrom-Umlage lässt nicht nur bei den gebeutelten Endkunden
die Alarmglocken schrillen. Auch für die Bundesregierung kommt die
drohende erneute Verteuerung des Stroms ausgerechnet im Wahljahr zur
Unzeit. Denn die Mehrbelastung, die ganz besonders Privathaushalte
trifft, ist letztlich die Folge politischen Handelns – und Versagens.
300 Euro soll jeder Durchschnittshaushalt im nächsten Jahr über die
Umlage nicht nur für die Förderung von Ökostromanlagen, sondern auch
zur Subventionierung energieintensiver Unternehmen berappen. Das
wären noch einmal 50 Euro mehr als in diesem Jahr. Die Hauptlast der
Energiewende hat die Politik bei den Millionen Normalbürgern sowie
kleinen Unternehmen abgeladen. Sie haben die geringste Lobby. Dabei
birgt die hohe Umlage auch ökologische Risiken: Der Betrieb
umweltfreundlicher Wärmepumpen, die mit (Öko-)Strom laufen, wird
teurer. Mit Öl- und Gas zu heizen, ist heute günstig. Die Diskussion
über eine Entlastung wird neu aufflammen. Der Wegfall der irrwitzigen
Mehrwertsteuer auf die Umlage ist überfällig.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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