Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Drogentoten

Alkohol ist gesellschaftsfähig. Bei einer
Statistik zu Drogentoten denken die wenigsten direkt an Alkoholsucht.
Eine Gesellschaft verdrängt eines ihrer größten Probleme. Es wäre ihr
zu wünschen, dass sie sich in dieselbe Richtung bewegt wie beim
Rauchen. Galt das Qualmen vor ein paar Jahren noch als chic, finden
es heute nicht einmal mehr die meisten Jugendlichen cool.

Warum darf für Alkohol zur besten Sendezeit – nicht selten bei
Fußballspielen – geworben werden? Zigarettenwerbung ist in
Deutschland längst verboten. Natürlich hält das keinen Süchtigen von
Drogen fern. Es wäre aber ein Zeichen. Hier ist die Politik in der
Verantwortung. Denn es geht nicht um ein Bierchen am Abend. Wir
sprechen von 3038 Alkoholtoten in einem Jahr in NRW.

Auch Eltern haben die Pflicht, Kindern Gefahren von Alkohol zu
erklären – auch wenn diese mehr als einmal nicht zuhören werden. In
der richtigen Situation werden sie wissen, dass Rausch kein
Gütesiegel ist. Das heißt nicht, dass sie es lassen. Doch sie
kapieren, dass es Ausnahme und nicht Regel sein darf. Daran sollten
sich dann wiederum viele Erwachsene ein Beispiel nehmen.

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Andreas Kolesch
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