Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu EON

Die Folgen der Energiewende durch den
Atomausstieg hat die Energiebranche jahrelang nur beklagt. Jetzt
handelt Deutschlands größter Energiekonzern Eon in einer kaum für
möglich gehaltenen Dimension. Die Totalumkehr im Kerngeschäft – weg
von Großkraftwerken, hin zu Erneuerbaren Energien und dezentralen
Lösungen – ist ein radikaler Schritt. Ob er für Eon der große
Befreiungsschlag wird und für andere Versorger ein Modell zum
Nachahmen, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall ist die Entscheidung
Ausdruck der dramatischen Lage der ganzen Branche. Die Energiewende
erfordert Reaktionen. Eon hat diese in aller Konsequenz ergriffen.
Die Politik sieht sich derweil mit diversen Herausforderungen
konfrontiert. Ohne konventionelle Kraftwerke ist die flächendeckende
Stromversorgung in der neuen Energiewelt nicht gesichert. Die
Betreiber fahren Verluste ein und dringen auf Abschaltung – oder
Entschädigung. Es geht jetzt um ein System, das bereitgestellte
Energie belohnt. Und der Super-Gau in Form der Übernahme von
Milliarden für die Atom-Altlasten schwebt bedrohlicher denn je über
Staat und Steuerzahler.

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