Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Gaucks Nachfolger

Auf den ersten Blick ist das Ergebnis der
Gesprächsrunde negativ. Die Große Koalition hat sich nicht geeinigt,
»wieder einmal«, wie es gern heißt. Doch auf den zweiten Blick
öffnet sich damit die Möglichkeit, Sigmar Gabriels parteitaktisch
motivierte Fehlleistung zu korrigieren. Schließlich war kaum zu
erwarten, dass der SPD-Vorsitzende »seinen« Kandidaten Frank-Walter
Steinmeier einfach so fallen lassen wird. Der Schaden – nicht für
den Außenminister, aber für ihn als möglichen Kanzlerkandidaten –
wäre zu groß. Nun sind CDU und CSU gefordert – im Interesse des
Staates. Entweder sie präsentieren bald einen Kandidaten, der
wählbar ist und beim Volk überzeugt, oder Horst Seehofer und die
eingefleischten Gegner der Sozis in der CDU springen über ihre
parteipolitische Schatten und akzeptieren Steinmeier. Das Format zum
Bundespräsidenten hätte er. Bislang läuft die Suche nach dem
Nachfolger Joachim Gaucks im normalen Rahmen. Weder das hohe Amt
noch einer der Kandidaten ist beschädigt. Das sollte so bleiben.

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