Das griechische Desaster bekommt ein neues,
ungewohntes Kapitel. Dass Athens Finanzminister auch gestern
erhebliche Defizite bei der Umsetzung der verordneten Reformen
eingestehen musste, überraschte nicht. Die hellenische Führung ist
wieder einmal im Verzug – nur dieses Mal braucht der griechische
Kassenwart nichts zu befürchten.
Nach sieben Jahren ständigen Ringens um das Überleben im Euro-Raum
kann sich niemand noch eine Katastrophe leisten. Der politische Wille
zur weiteren Rettung ist stärker denn je, nicht zuletzt, weil die
großen Länder sich ihren Wahlkampf nicht von schlechten Nachrichten
vermasseln lassen wollen. Das dritte Rettungspaket über 86 Milliarden
Euro läuft im nächsten Jahr aus. Bis dahin wird die Eurogruppe Athen
alimentieren, erst dann stehen Entscheidungen über
Schuldenerleichterungen an.
Ganz so, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Finanzminister
Wolfgang Schäuble dies wollten. Nicht aus freien Stücken, sondern
weil der IWF seinen Druck erhöht. Dabei wissen alle, das
Schuldenerleichterungen die Realität nicht ändern.
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