Beim heimischen Fußballklub SC Paderborn soll es
sich ungefähr so zugetragen haben: Als der britische Zweitligist
Brighton & Hove Albion sein Interesse am Abwehrchef Uwe Hünemeier
kundtat, erhöhte der SCP seine Ablösevorstellung beträchtlich. Die
Engländer sind gerade von einer ungebremsten Großzügigkeit befallen.
Es funktionierte: Ein bisschen hat sich Paderborn noch
herunterhandeln lassen. Aber jene 2,7 Millionen Euro, die der Verein
kassierte, liegen deutlich über dem eigentlichen Marktwert des
Spielers.
Es geht dabei auch schwindelerregend. Der VfL Wolfsburg schachert
mit Manchester City im 75-Millionen-Euro-Segment. Dort ist Kevin De
Bruyne, Deutschlands Fußballer des Jahres aus Belgien, angesiedelt.
Klar, diese Summe nahe am Mond fordert zum Kopfschütteln heraus.
Aber wer Kritik übt, verkennt das Regulativ: Angebot und Nachfrage,
Geben und Nehmen. Es ist auch kein Sklavenmarkt. Ein Profi wie De
Bruyne bekommt Säcke voll mit Penunse. So lässt sich ein Leben als
Handelsware ganz gut gestalten.
Nur was die englische Liga reitet, sollte sie dringend überprüfen.
Wer aufgrund exorbitanter TV-Gelder Ausländer ohne Ende
herübertransferiert, verrät den eigenen Nachwuchs. Einmal Weltmeister
(1966) und sonst nichts – warum wohl?
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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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