Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Homosexualität und Anwar Ibrahims

Homosexualität ist weder abartig noch krankhaft.
Das Zusammenleben mit einem gleichgeschlechtlichen Partner ist
vielmehr für eine Minderheit die beste Lebensform. Jeder und jede
soll das Recht haben, sich frei zu entscheiden. In islamisch
dominierten Ländern und in Osteuropa ist Homosexualität allerdings
immer noch ein Tabu. Trotzdem gibt es sie natürlich. Das gesetzliche
Verbot führt dazu, dass Homosexuelle in die Illegalität gedrängt,
verfolgt, verhaftet und misshandelt werden. Der Denunziation sind Tür
und Tor geöffnet. Im Alltag dient der Vorwurf der Homosexualität
dazu, politische oder wirtschaftliche Konkurrenten auszuschalten. Das
genau ist das Schicksal Anwar Ibrahims – auch wenn ihn ein Gericht
jetzt freisprach. Zweimal stand der heute 64-jährige Politiker in
Malaysia davor, die Mehrheit hinter sich zu bringen. Zweimal landete
der sechsfache Familienvater stattdessen als angeblicher
Homosexueller für Jahre hinter Gittern. So haben die Herrschenden ihr
Ziel erreicht. Wenn es noch eines Arguments bedarf, warum sich
Deutschland für die Rechte sexueller Minderheiten einsetzen soll:
Malaysia liefert es.

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