Im Unterschied zu vielen europäischen Nachbarn
weiß Belgien, dass das für deutsche Bahnreisende Undenkbare durchaus
funktioniert: Bevor jemand den Eurostar nach London besteigen kann,
finden Pass- und Gepäckkontrollen wie am Flughafen statt. Schon in
den nächsten Monaten sollen die großen Stationen an den
Hochgeschwindigkeitsrouten mit Scannern wie am Airport ausgerüstet
werden. Belgien hat nicht nur die Anschläge in Brüssel erlebt,
sondern auch das Attentat in einem Thalys-Zug von Amsterdam nach
Brüssel. Dass etwas getan werden muss, erscheint nachvollziehbar. Die
Erfassung aller Reisenden bei grenzüberschreitenden Zügen ist dennoch
nicht praktikabel. Denn wer Terroristen auf der Flucht oder auch nur
beim Wechsel von einem EU-Land in ein anderes stoppen will, darf sich
eben nicht nur auf die großen internationalen Bahnlinien
konzentrieren. Dazu müssten auch die regionalen Bahnen im kleinen
Grenzverkehr in die Überwachung einbezogen werden. Das ist
schlichtweg nicht machbar. Es wäre auch ein Verstoß gegen die
Reisefreiheit.
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