Urlauber, die im Sommer mit dem Auto nach
Österreich oder Italien fahren wollen, werden sich vor allem beim
Rückweg auf deutlich längere Reisezeiten einstellen müssen. Werden
die Grenzkontrollen tatsächlich bis in den Spätherbst verlängert,
führt das unweigerlich zu kilometerlangen Staus. Das haben die
vergangenen Monate an den Grenzübergängen bei Bad Reichenhall und
Kufstein in Bayern unter Beweis gestellt. Da jetzt Österreich auch
am Brenner einen Engpass einrichtet, um dort die mögliche Einreise
von in Italien angelandeten Flüchtlingen zu unterbinden, wird sich
die Lage weiter verschärfen. Und das, obwohl die Zahl der Flüchtlinge
in den vergangenen Monaten drastisch zurückgegangen ist. Während
Österreichs Politiker bei ihrer Entscheidung eindeutig von dem
Erfolg der FPÖ bei der ersten Wahlrunde zum Bundespräsidenten
getrieben sind, kann die Erklärung des deutschen Innenministers
Thomas de Mazière, der von einem »klaren Zeichen europäischer
Handlungsfähigkeit« spricht, nur als faule Ausrede für das
Eindämmen der Zuwanderung angesehen werden. Schließlich pocht
Angela Merkel gleichzeitig auf das Einhalten der Freiheiten im
Schengen-Raum. Die gehören seit Einführung der Grenzkontrollen längst
der Vergangenheit an.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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