Sichere Lebensmittel sind ein hohes Gut, der
Schutz der Verbraucher funktioniert bundesweit hervorragend. Darüber
können auch wenige Skandale nicht hinwegtäuschen, so katastrophal sie
in jedem Einzelfall auch sein mögen. Ein System aus Eigenkontrollen
der Betriebe, amtlichen Prüfungen und einem Rückrufportal sind
Garanten, dass Deutschland bei der Lebensmittelsicherheit weltweit
führend ist.
Das NRW-Verbraucherschutzministerium sieht aber Anlass für mehr
Kontrolleure und eine Spezialeinheit für große Skandale. Das sind
Maßnahmen, die finanziert werden wollen. Bislang zahlt letztlich der
Steuerzahler die Kontrollen. Künftig will das Land alle Betriebe zur
Kasse bitten – auch jene, die vorbildlich arbeiten. Solange die
Kosten wirklich gering bleiben, wäre das wohl noch zu verschmerzen.
So bleibt das ungute Gefühl, dass das Land nur eine Einnahmequelle
sucht und in ein funktionierendes System eingreift. Ein deutliches
Warnsignal ist, dass selbst Kontrollämter, die finanziell und
personell profitieren könnten, die Pläne ablehnen. Wesentlich
effektiver wäre es, Gebühren und Bußgelder bei Verstößen zu erhöhen.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261