Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Luxusreisen von Gewerkschaftsfunktionären

Ein Hin- und Rückflug von Frankfurt nach
Schanghai kostet aktuell in der Economy-Class 724 Euro. In der
Business-Class muss für die gleiche Reise bei der gleichen
Fluggesellschaft 3620 Euro – fast das Fünffache – bezahlt werden. Wer
aber First-Class fliegt, legt 11 424 Euro auf den Tisch – fast das
16-fache des ursprünglichen Betrages. Dieser Luxus sei jedem gegönnt,
der den Betrag aus eigener Tasche bezahlt – sofort und nicht erst,
wenn die Öffentlichkeit Wind bekommt. Bertin Eichler ist im Vorstand
der IG Metall für Finanzen zuständig. Da sollte man meinen, er kennt
sich mit Zahlen aus. Vermutlich hat er sie nie ins Verhältnis zum
Monatslohn eines Thyssen-Arbeiters gesetzt – ganz zu schweigen von
den knapp 400 Euro, mit denen ein Hartz-IV-Empfänger auskommen muss.
Niemand verlangt von einem Topmanager, dass er auf Dienstreisen auf
Tuchfühlung mit Touristen fliegt. Doch Luxustouren hatten schon bei
Volkswagen den Zweck, Arbeitnehmervertreter in Aufsichtsräten günstig
zu stimmen. Dass sich Eichler trotz VW-Affäre um Klaus Volkert von
Thyssen-Krupp ebenfalls bestechen ließ, ist unverständlich und ein
Skandal.

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