Die Anklage wegen schweren Betrugs gegen
Ex-VW-Chef Martin Winterkorn und vier weitere Topmanager des Konzerns
zeigt: Die Dieselaffäre ist für VW längst noch nicht ausgestanden.
Nun ist eine Anklage noch kein Urteil und bedeutet auch nicht
zwangsläufig einen Prozess. Doch angesichts der massiven Vorwürfe
dürfte eine Einstellung des Verfahrens gegen Geldauflagen kaum in
Betracht kommen. Wer wusste wann was? Wie wurde vernebelt, vertuscht,
verniedlicht? Es sind peinliche Fragen, die auf Winterkorn und damit
indirekt auf den VW-Konzern zukommen, sollte das Gericht die Anklage
zulassen. Die Anwälte werden genau hinhören. Nicht nur die von
Volkswagen, sondern auch jene, die getäuschte Autokäufer vertreten
und vom VW-Konzern Entschädigungen erstreiten wollen. Es geht um
Milliardensummen. Auch andernorts wird der Prozess genau beobachtet
werden. Gerade erst hat Daimler wieder akuten Ärger wegen
mutmaßlicher Schummelsoftware. Gut möglich also, dass Winterkorn
nicht der letzte Automanager ist, der sich vor Gericht verantworten
muss.
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