Meine Güte! Was soll der Blödsinn? Dann klebt
der Wohnungsinhaber eben seinen Namen selbst neben die Klingel –
fertig. Wenn–s dann läutet, ist–s keine Störung der Privatsphäre,
sondern willkommener Besuch. Damit wäre dieses marginale Thema
bereits zu Ende diskutiert. Weil aber in unübersichtlichen Zeiten
manche Institutionen immer öfter entweder gar nicht oder
überregulieren bzw. weil Privatpersonen, deren vertraute soziale
Bindungen sich in Nichts aufgelöst haben, schwindendes
Selbstbewusstsein mit Wichtigtuerei kompensieren, wird aus jeder
Mücke ein Elefant, wird aus Meiermüllerschulze ein
Millionen-Euro-Problem: 200 Millionen (zehn Euro pro Mieter) für die
datenschutzkompatible Klingelschildumrüstung. Man mag es drehen und
wenden, wie man will: Der Vermieter muss die absurde Sache ausbaden.
Denn wie soll er jetzt, verloren im Datenschutzdschungel, einen
Rechtsbeistand kontaktieren? Kennen Sie einen Anwalt, der sich mit
der DSGVO auskennt? Ja! Können Sie mir seine Mailadresse geben? Nein!
Auch Juristen wollen Privatsphäre! Als ob Deutschland nicht ganz
andere Probleme zu lösen hätte.
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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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