Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Peter Tauber

Peter Tauber soll die CDU jünger und attraktiver
für Frauen und Migranten machen. Vielleicht ist er als
Generalsekretär für diese Aufgabe sogar der richtige Mann. Der
falsche Mann ist er allerdings als Wahlkampfmanager im Superwahljahr
2017. Reflexartig beißt er alle weg, die Angela Merkel angreifen –
auch potenzielle Koalitionspartner. Oder hat die CDU die FDP als
Mehrheitsbeschaffer schon abgehakt, weil sie ein schwarz-gelb-grünes
Bündnis für unwahrscheinlich hält oder nicht will? Ja, auch
Christian Lindner kritisiert die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin.
Aber im Gegensatz zur AfD nimmt man es dem FDP-Chef ab, wenn er
betont, dass Merkels »humanitärer Imperativ« seit September 2015 die
deutsche Asylgesetzgebung und die EU-Dublin-Regeln außer Kraft setzt.
Ein Zustand, an dem sich bis heute nichts geändert hat. Tauber muss
aufpassen. In der CDU ist er nicht erst seit der
»Kaninchenjagd«-Affäre in seinem hessischen Kreisverband umstritten.
Der Lindner-Gauland-Vergleich reicht nicht, um ihn zu kippen. Aber
die Reaktionen aus der eigenen Partei zeigen, dass Taubers Hausmacht
schwach ist.

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