Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Pofalls geplantem Wechsel zur Deutschen Bahn

Glaubt noch jemand daran, dass Ronald Pofalla
(CDU) einen Vorstandsposten bei der Deutschen Bahn bekommt? Für den
ehemaligen Kanzleramtsminister dürfte der Zug abgefahren sein. Auch
wegen der öffentlichen Diskussion und der allgemeinen Empörung über
die Art und Weise, wie hier ein Versorgungsposten als
Anschlussverwendung für einen Berufspolitiker geschaffen werden soll.
Der Personalaustausch zwischen Politik und Wirtschaft läuft
eingleisig in eine Richtung. Der Staatskonzern will den
Vorstandsposten für »Wirtschaft, Politik und Regulierung« neu
besetzen. Bahn-Chef Rüdiger Grube hat angekündigt, bis Ende März dem
Aufsichtsrat eine Person vorzuschlagen. Letztlich entscheidet das
Kontrollgremium darüber, wer neuer Cheflobbyist der Bahn wird. Sollte
Grube Pofalla noch in Erwägung ziehen, müsste er die neun
Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat überzeugen. Dies ist angesichts
des kolportierten Millionengehalts und des Personalmangels bei der
Bahn – man denke an die Abkopplung des Mainzer Hauptbahnhofs vom
Fernverkehr wegen fehlender Fahrdienstleiter – unwahrscheinlich.

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