Die Vorkommnisse beim Windanlagenfinanzierer
Prokon sind außergewöhnlich. Eine öffentliche Insolvenzandrohung für
den Fall, dass Anleger ihr Geld abziehen, ist wohl einzigartig.
Unweigerlich werden Erinnerungen wach an die Pleiten der Stromhändler
Teldafax und Flexstrom. Sie lieferten tausenden Kunden Energie gegen
Vorkasse, vom Schneeballsystem war da die Rede.
Ob die Lage bei Prokon ähnlich ist, ist derzeit unklar. Es gibt
aber erschreckende Parallelen. Wie in beiden genannten Fällen werden
Verschwörungstheorien für die bedrohliche Situation verantwortlich
gemacht. Fakt ist, dass Prokon Mitte Dezember alle
Genussscheininhaber gebeten hat, auf die Auszahlung der Zinsen für
das zweite Halbjahr zur Entspannung der Liquiditätslage zu
verzichten. Angehäuft hatten sich hohe Millionenverluste. Mit einer
Dividende von 2,9 Prozent wäre eine schwarze Null möglich, erklärt
Prokon. Stattdessen wurde mit dem fantastischen Renditeversprechen
von 8 Prozent viel Geld eingeworben. Hohe Rendite gleich hohes Risiko
scheint in diesem Fall sowohl für Anleger als auch für das
Unternehmen selbst zu gelten.
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