Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Roaming

Wer im Ausland mit dem Handy telefonieren und
surfen möchte, der zahlt drauf. Immer noch. Eigentlich sollten die
Roaming-Gebühren bis Ende 2015 abgeschafft werden. Die EU entschied
sich erst dafür, dann wieder dagegen und machte vor kurzem einen
Kompromiss: Plötzlich wollte man doch an den Gebühren festhalten,
zumindest teilweise. Die Mobilfunkanbieter freute es.

Wie ernst kann man da in diesem Hin und Her die Ansage von
EUDigitalkommissar Günther Oettinger nehmen? Jetzt sollen die
Gebühren doch bis 2018 abgeschafft werden – ein neues leeres
Versprechen? Und falls nicht: Wer würde überhaupt von der Abschaffung
profitieren? Geschäftsreisende, die im Ausland unterwegs sind und
gerade einmal keinen WLAN-Zugang haben? Oder Urlauber, die selbst am
Strand nicht auf ihr mobiles Endgerät verzichten müssten?

Eine Umfrage der EU-Kommission hat ergeben, dass mehr als die
Hälfte der Deutschen ohnehin kein mobiles Internet im EU-Ausland
nutzen würde. Und ein Drittel der Befragten schaltet das Telefon im
Ausland sogar ganz ab. Irgendwie sympathisch. Dem einen mag es
wichtig sein, immer und überall gut vernetzt zu sein. Dem anderen
tut es vielleicht sogar ganz gut, im Urlaub mal ein paar Tage offline
zu sein.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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