Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Schimmel in Tierfutter

Es gibt in diesen Tagen schönere Berufe als den
eines Verbraucherschutzministers. Erst als Rind getarntes Pferd, dann
Schummelei beim Ei und jetzt Tierfutter, das sich als Schimmelbombe
erweist: Da möchten die Verbraucher doch zu gerne wissen, was die
Minister in Bund und Ländern zu ihrem Schutz zu tun gedenken. Auf
Antwort wartet Otto Normalverbraucher vergebens. Stattdessen darf er
zusehen, wie wieder einmal Schwarzer Peter gespielt wird.
Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) prangert die
angeblich laschen Kontrollen durch die Länderbehörden an. Die
wiederum zeigen mit dem Finger auf die Agrarindustrie, die künftig
sogar für verstärkte amtliche Kontrollen zahlen soll. Die Bauern
wiederum verweisen auf die Futterhändler und die ihrerseits auf den
Maisimporteur. Schuld hat offenbar niemand. Nur zur Erinnerung: Seit
dem 5. Februar ist bekannt, dass es Probleme mit Schimmelgift in der
Milch gibt. Fast einen Monat hat es gedauert, bis die Behörden tätig
geworden sind. Das ist beschämend – und zwar für alle Teilnehmer des
Schwarze-Peter-Spiels.

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