Ein grüner Ministerpräsident des Landes
Baden-Württemberg lobt Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen ihres
Atomkurses. Wer das vor einem Jahr vorausgesagt hätte, wäre wohl für
verrückt erklärt worden. Da staunt die SPD, und die FDP wundert sich.
Angela Merkel hat es mit ihrer Rolle rückwärts in der Atomfrage
tatsächlich geschafft, die Grünen oder zumindest Teile davon auf ihre
Seite zu bringen. Die schwarz-grünen Gedankenspiele sind mehr als nur
ein Flirt. Denn immerhin ist d i e größte und wesentlichste Hürde für
ein mögliches schwarz-grünes Bündnis auf Bundesebene gefallen. Mit
Spannung wird jetzt auf den 25. Juni geblickt. Sollte sich auch die
Basis der Grünen mit dem Ausstieg bis 2022 anfreunden und nicht wie
zuletzt auf 2017 beharren, wäre die Tür für Schwarz-Grün aufgestoßen.
Man glaubt es kaum: Merkel und die CDU haben in Baden-Württemberg
eine der schmerzlichsten Niederlagen überhaupt erlitten. Und
ausgerechnet Winfried Kretschmann, der erste grüne Ministerpräsident,
ist nun Merkels neuer »Verbündeter«. Was dazu wohl die
Merkel-Kritiker aus CSU und FDP sagen werden?
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Andreas Kolesch
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