Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu sinkenden Realeinkommen

Die deutsche Wirtschaft brummt, doch viele
Arbeitnehmer hierzulande haben nichts davon. Die Inflation frisst
ihnen die ohnehin meist geringen Lohnzuwächse auf. Diese Entwicklung
ist nicht nur unbefriedigend, sie ist auch gefährlich. Sinkende
Lohneinkommen erschweren es den meisten Beschäftigten, ausreichend
Geld für ihre private Altersvorsorge zurückzulegen. Im schlimmsten
Fall droht Altersarmut. Der notwendige Kampf gegen die Inflation ist
damit auch ein Kampf für den Wohlstand. Das Dilemma aber ist: Über
die Eurokrise verlieren die EU-Währungshüter ihr wichtigstes Ziel,
Preisstabilität zu garantieren, aus den Augen. Dies wird insbesondere
daran deutlich, dass die Europäische Zentralbank für zig Milliarden
Euro Staatsanleihen von Griechenland, Italien und Spanien aufgekauft
hat und somit in eine völlig neue Rolle schlüpft: Sie betreibt
Fiskalpolitik, nimmt also Einfluss auf die Staatsausgaben. Diesen
Weg muss die EZB so schnell wie möglich wieder verlassen. Sie sollte
ferner den Leitzins, den sie vergangenen Donnerstag gesenkt hat,
wieder anheben. Erst dann steigen die Realeinkommen wieder für alle.

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