Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Snowden im Interview

Für viele Themen von fragwürdigem Rang hat die
ARD schon ihren Programmablauf verändert. »Brennpunkte« gleich nach
der »Tagesschau« zu diesem und zu jenem, zum Beispiel zum Wetter.
Aber für ein exklusives Interview mit dem Mann, der seit Monaten die
Weltpolitik beeinflusst, war nur ein Sendeplatz nach 23 Uhr zu
finden? Das ist schwer zu verstehen. Und dann läuft vorher noch eine
Gesprächsrunde zu dem Gespräch, das das Publikum noch gar nicht
kennt? »Günther Jauch« erst im Anschluss zu zeigen, wäre deutlich
sinnvoller gewesen. Das Beste aber wäre es gewesen, mit dem
Snowden-Interview in Moskau das Abendprogramm zu eröffnen. An
»Tatorten« hat das Publikum ja wohl keinen Mangel.

Mal voraussetzt, dass die NSA nicht plötzlich unter die
Medienberater gegangen ist, um Snowden die Zuhörer streitig zu
machen, bleibt als Erklärung nur eine merkwürdige Einschätzung von
Relevanz bei unserer Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten. Dass es dann noch Probleme gab, die englische
Fassung im Netz bereitzustellen, passt leider ins Bild.r

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