Fast täglich wird in den sozialen Medien
irgendein neues Schwein durch das Internet-Dorf getrieben. Manche
Aufregung ist gerechtfertigt, andere »Skandale« sind am nächsten Tag
vergessen. In der Situation erhofft man sich von den
professionellen Verbraucherschützern wie der Stiftung Warentest
doch etwas mehr Nachhaltigkeit.
Und in der Tat haben es sich die Berliner angewöhnt, manchen
Test nach ein oder zwei Jahren zu wiederholen, um zu sehen, ob die
Unternehmen aus einer schlechten Note Konsequenz gezogen haben.
Ausnahme: schlechte Noten für die Stiftung Warentest selbst. Sie
treten in jüngster Zeit gehäuft auf. Banken und Sparkassen,
Markenfirmen wie Ritter Sport und Mineralbrunnen lassen sich
ungerechte Urteile nicht mehr einfach gefallen.
Doch statt auf Kritik einzugehen, bleibt die Stiftung auf dem
hohen Podest, lässt Fragen zwei Monate unbeantwortet. Sicher:
Warentester sind Verbraucher-, nicht Unternehmensschützer. Doch wer
öffentliche Gelder beansprucht, darf nicht in der Weise grob
fahrlässig agieren: Erst eigene, von gesetzlichen weit entfernte
Grenzwerte aufstellen, dann Urteile fällen, die ein Unternehmen
schlimmstenfalls in den Abgrund treiben könnten und sich dann noch
weigern, alles zu erklären.
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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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