Jeder weiß: Der Erkenntnisgewinn einer
politischen Talkshow geht oft gegen Null, aber der Unterhaltungswert
kann das Zusehen lohnen. So war es am Mittwoch, als Wolfgang Bosbach
nach 62 von 75 Minuten hinwarf, weil er glaubte, Jutta Ditfurths
ideologietrunkenes Gelaber keine Minute länger ertragen zu können.
Ein Skandälchen, mehr nicht. Und eines mit Ansage, denn das ist doch
klar: Wenn man den uncoolen CDU-Mann mit der Krawalllinken vor die
Unterhaltungskiste spannt, fliegt unweigerlich einer vom Kutschbock.
Es flog aber nicht Bosbach. Es verunglückte Sandra Maischberger.
Hilflos mit den Armen rudernd, wie es im Talkshow-Genre mangels
journalistischer Qualität der Gastgeber häufig Standard ist,
überschätzte sie ihre Möglichkeiten heillos – der Versuch, die
Ditfurth rauszuwerfen, ging völlig daneben. Mitleiderregend. So fiel
für Zuschauer, die es bis Mittwoch noch nicht gemerkt hatten, doch
eine Erkenntnis ab: Fernsehtalker laden ihre Gäste nur nach Proporz
ein. Auf die Quote, fertig, los: Zofft euch! Wer aber die gehaltvolle
Analyse zum G20-Krawall will, der informiert sich anderswo.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell