Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Thomas Middelhoff

Viele Gegner haben Thomas Middelhoff schon immer
für einen schlechten Manager, aber für einen guten Schauspieler
gehalten. Nach der doppelten Sprungeinlage am Freitag auf der Flucht
vor der Presse sollte »Big T« für den Oscar nominiert werden. Hätte
die Autorin Katharina Münk, die Middelhoff als Wilhelm Löhring in
»Glänzende Geschäfte« bereits zu Romanehren kommen ließ, diese
Episode erfunden, sie wäre als unglaubwürdig abgekanzelt worden.

Mag man auch über den Auftritt schmunzeln: Den
Karstadt-Mitarbeitern ist mit Sicherheit nicht zum Lachen zumute.
Sicher hat der smarte Manager den Niedergang des Kaufhauskonzerns
nicht allein verschuldet. Aber er hat ihn beschleunigt.

Auch denen, die durch ihre Klagen Middelhoffs Offenbarungseid
herbeigeführt haben, ist wohl nicht zum Schmunzeln zumute. Dabei hat
Roland Berger sicher am meisten zu verlieren. Dagegen ist der Ruf von
Josef Esch und den Sal. Oppenheim-Managern ohnehin schon ruiniert.
Und es ist noch lange nicht ausgemacht, ob sie wirklich vor Gericht
gegen Middelhoff siegen werden.

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