Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Toulouse

Sieben Menschen kaltblütig hingerichtet und das
nächste Opfer bereits im Visier: Der mutmaßliche Serienmörder von
Toulouse ist zum Glück gestellt. Die französischen
Sicherheitsbehörden haben ihren Job gemacht, indem sie die richtigen
Schlüsse aus ihren Ermittlungen gezogen haben. Warum so spät? Es
bleiben noch Fragen. Der Mann stand unter Beobachtung der Polizei.
Das heißt, er muss sich verdächtig gemacht haben. Wie konnte er sich
dennoch ein solch großes Waffenarsenal besorgen? Der mutmaßliche
Täter brüstet sich damit, in Pakistan und Afghanistan gewesen zu
sein. Das wird keine Pauschalreise gewesen sein. Auch davon wussten
die Geheimdienste offenbar nichts. Denn sonst hätten sie die Wohnung
des Verdächtigen schon einmal besucht. Zudem war Ermittlern bekannt,
dass der Bruder des mutmaßlichen Mörders Kontakte zu Aufständischen
im Irak hatte. Hinweise auf diese radikalisierte Familie gab es
offenbar reichlich – Folgen blieben aus. Dennoch sollten sich die
Politiker im französischen Wahlkampf davor hüten, Bürgern absolute
Sicherheit versprechen zu wollen. Die gibt es nicht.

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