Es ist richtig gewesen, dass Mädchen über 
Jahrzehnte gefördert wurden. Sie waren tatsächlich benachteiligt im 
Bildungssystem. Das lag vor allem an Rollenbildern. Um Haushalt und 
Kinder unter einen Hut zu bringen, brauchte es keinen hohen 
Abschluss. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Frauen streben nach 
beruflichem Erfolg. Das motiviert sie – oft schon in der Schule. 
Dieser Fokus darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Jungen aus dem 
Blickfeld geraten. Dabei kämpfen sie mit gesellschaftlichen 
Veränderungen. Früher waren männliche Ideale klar. Heute verschwimmen
sie. Um so mehr brauchen sie männliche Vorbilder. Wenn diese bereits 
in der Schule Mangelware sind, krankt das System. Um mehr Männer für 
den Lehrerberuf zu begeistern, müsste ein Umdenken stattfinden. Denn 
die Achtung vor der wichtigen Aufgabe sinkt. Statt Respekt 
entgegenzubringen wird oft belächelt. Das bringt keinen weiter. Diese
Baustellen dürfen nun für sechs Wochen hinten anstehen. Das gilt für 
Eltern und Schüler. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) darf 
gerne einen Gedanken daran verschwenden, wie sie zu beheben sind.
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